blind copy (2011)

Der Vorhang wird in einem Wohnraum installiert. Die Installation reflektiert die Wahrnehmung des Draußen und die Form in der uns dieses Draußen erreicht. Der Vorhang spielt mittels der integrierten, eingenähten Lautsprecher die Geräusche des Außenraums ab, wobei immer eine Aufnahme zu hören ist, die am Tag vorher von diesem Außenraum vor den Fenstern gemacht wurde. Es wird immer die Perspektive des Vorhangs, also der Trennlinie zwischen Innen und Außen eingenommen und so ist auch gleichzeitig ein Mikro, ein digitaler Recorder und Speicher in dem Vorhang integriert. Während des Abspielens des Tondokuments ist der Vorhang geschlossen, es ist dunkel in dem Raum und die Aufnahmen des Außenraums vermischen sich mit den echten, aktuellen Tönen des Draußen, soweit es ihnen noch gelingt durch den dicken Molton des Vorhangs hindurchzudringen. Die Aufnahme deckt jeweils einen Tag ab (ca. 8–10 h) und wird täglich erneuert. Die Geräusche des Jetzt und das Echo des vorherigen Tages zur selben Zeit überlagern sich.